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01/03/2023

Marktkommentar Februar 2023

Inflation, Rezession und Drawdowns

Noch vor vier Wochen wurde das Thema Inflation in Deutschland von so manchem Protagonisten als abklingend beschrieben: Dass dem nicht so ist, sehen wir am Preisauftrieb bei vielen Waren und Dienstleistungen. Inflation (revidierte Daten): Anstieg von Dezember auf Januar von 8,1% auf 8,7%.

Die höheren Daten zur Inflation, sowie die aus Frankreich und Spanien – die ebenfalls massiv anstiegen – werden die von der EZB für März geplante Zinserhöhung um einen halben Punkt untermauern und jene Direktoren der EZB unterstützen, die sagen, dass darüber hinaus weitere große Schritte notwendig sind, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Im laufenden Jahr dürfte die Inflationsrate nach Ansicht vieler Analysten zwar zurückgehen, aber die Geldentwertung zeigt gerade in diesen Monaten eine größere Beharrungskraft als erwünscht. Der Weg zurück zu dem von vielen Zentralbanken angestrebten Inflationsziel von 2 Prozent verspricht lang und steinig zu werden. Außergewöhnlich ist das nicht: Auch in der Vergangenheit dauerte es zwei bis vier Jahre vom Höhepunkt der Inflation bis zur Rückkehr der Geldwertstabilität.

Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete noch letzte Woche, dass er keine Rezession in Deutschland aufkommen sehe. Da können wir ihm aufgrund der wirtschaftlichen Daten nicht zustimmen, auch wenn die Rezession aufgrund des überwiegend milden Winters – der Verbrauch von Gas und Strom war erheblich geringer als befürchtet – eher mild ausfallen dürfte. Das Thema wird uns daher noch lange begleiten und dementsprechend für massive Wertverluste und Verlust an Kaufkraft bescheren!

Weshalb sind Drawdowns bei Investitionen wichtig?

Dieser Teil des Monatsberichts wendet sich im Besonderen an unsere Anleger, die noch keine zwei bis drei Jahre Erfahrung mit dem Währungshandel haben und mit den Dynamiken und Gesetzmäßigkeiten von Drawdowns (Kurskorrekturen) mit ihren vielen Variablen, nicht vertraut sind.   

Das Money- und Risikomanagement ist ein unabdingbares Gebot im Handeln. Es hat oberste Priorität und steht über allem! 

Zum Beispiel: Eine Strategie mit einer Erfolgsquote von z.B. 80% bedeutet nicht, dass 8 von 10 Handelsansätzen profitabel sind. Es wird unweigerlich Perioden geben, in denen es eine Downphase gibt. Daher gehören Drawdowns zu jeder Handelsaktivität und jeder Risikomanagementplan beschreibt detailliert, wie man mit diesen effektiv umgeht, um das Portfolio nicht zu gefährden.

Eine gute Anlage ist also eine, die trotz Marktrisiken und Drawdown-Realitäten eine größere Rendite bieten kann.

Wenn Sie einen Blick in unsere Leistungsbilanz/Performance werfen – so werden Sie erkennen, dass diese von Drawdowns begleitet werden. Daher sind 3-5% durchaus mit normal zu bezeichnen und sind auch nicht zu umgehen, mehr noch, sie sind unabdingbar um unsere Zielrendite von 10% plus X per anno zu erzielen.

Zum Vergleich: Aktienindizes wie der DAX oder der Dow Jones haben Tagesschwankungen – Drawdowns – von 2-3% und hin und wieder auch Monatsschwankungen von mehr als 20%. Davon sind wir weit, sehr weit entfernt mit unseren Strategien und Konzepten.

Wir hatten im März 2020 – Beginn der Pandemie – einen Drawdown von Minus 11.3% – siehe Performance – und schnitten im gleichen Jahr noch mit plus 11.8% ab. Nur zum Vergleich: Dax und Dow Jones hatten zur gleichen Zeit Drawdowns von mehr als 40%.

Unser Anlagekonzept empfiehlt einen Horizont von mindestens drei bis fünf Jahre um auch Phasen in denen wir unterhalb unserer Zielrenditen liegen – kam zweimal in dreizehn Jahren vor – auszugleichen und in der Summe zu erzielen, was uns immer gelang. Unser Ergebnis im Februar 2023 beträgt minus 1.75%. Unsere durchschnittliche Jahresperformance in den letzten fünf Jahren liegt bei plus 12.85% netto per anno.

Fazit: Drawdowns wie sie in diesem noch jungen Jahr entstanden, gehören zu jedem Risk- und Moneymanagement, sie allein lassen keinen Raum für Reflexion!

Sie dürfen versichert sein, dass wir mit höchster Wachsamkeit mit den uns anvertrauten Vermögenswerten umgehen, um im Sinne unserer Historie und dem Respekt für unsere Anleger, die Wertschöpfung zu erzielen, für welche die WINBRIDGE seit Jahrzehnten steht.

Research- und Development Department
WINBRIDGE Asset Management GmbH