Marginaler Rückgang der Inflationsrate
Laut Statistischem Bundesamt haben wir im Juli 2023 einen Rückgang der Inflationsrate in Deutschland von +6,2%. Gemessen wird sie als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Im Juni 2023 hatte die Inflationsrate bei +6,4% gelegen. Zum Vergleich in der Schweiz: hier liegt sie bei +1,7%, Tendenz weiter fallend.
Festzustellen ist, dass sich die Inflationstreiber geändert haben: Vor allem sind es die Löhne und Margen der Unternehmen. In der Sparte Nahrung: Aufkündigung des Getreide-Deals durch Russland, welche die Preise in die Höhe treiben könnten und die Energiekosten werden wohl wieder anwachsen, die sich wiederholt zu Inflationstreibern entwickeln können. Dazu kommt, dass sich der Ausblick für die Wirtschaft verschlechtert, auch Dienstleistungen kühlen ab – hier wird jedoch wieder Erholung erwartet.
Belastungsfaktoren ohne Atempause
Heute möchten wir Sie ausführlich über das aktuelle Monatsergebnis informieren und die verschiedenen Faktoren darlegen, welche zu dem unerfreulichen Handelsergebnis von minus 3,71% im Querschnitt aller unserer Managed Accounts geführt haben. Eine umfassende Analyse ist wichtig, um ein besseres Verständnis der Marktentwicklung und unserer Anlagestrategien zu erhalten.
1. Statistische Abweichungen:
Trotz sorgfältiger Analyse und fundierter, mathematischer und quantitativer Investitionsentscheidungen, die seit Jahren robust funktionieren, sind statistische Abweichungen im Markt in bestimmten Phasen unvermeidbar. In diesen Marktphasen können unvorhergesehene Ereignisse zu Verzerrungen führen, die unsere Portfoliopositionen negativ beeinflussen. Solche Abweichungen können durch unerwartete Ereignisse in den Unternehmen, Branchen, Volkswirtschaften und beim Währungshandel insbesondere durch die Notenbankeffekte sowie geostrategische Unbilden (Ukrainekrieg) ausgelöst werden. Was wir analysieren und bewerten, um unsere Anlagestrategie anzupassen.
2. Unerwartete Zentralbankentscheidungen:
Zentralbanken spielen eine entscheidende Rolle in den Finanzmärkten, und unerwartete geldpolitische Entscheidungen können erhebliche Auswirkungen auf Anlageportfolios haben. Im betrachteten Monat haben einige Zentralbanken unklare und unerwartete geldpolitische Schritte unternommen, wie Zinsänderungen oder quantitative Lockerungen, um auf wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren. Diese Entscheidungen können die Stimmung massiv beeinflussen und zu abrupten Kursbewegungen führen.
3. Untypische Marktreaktionen:
In bestimmten Marktphasen können untypische und nichtfundamentale Marktbewegungen auftreten, die durch spekulative Handelsaktivitäten, Nachrichten oder soziale Medien beeinflusst werden. Diese unvorhersehbaren Marktreaktionen haben die Preise der Vermögenswerte verzerrt und unsere Portfoliopositionen beeinträchtigt.
4. Geopolitische Unsicherheiten:
Geopolitische Ereignisse, wie politische Konflikte oder internationale Handelsstreitigkeiten, haben erhebliche Unsicherheiten in den Märkten verursacht. Diese Unsicherheiten haben zu starken Marktschwankungen geführt, die sich negativ auf unser Portfolio auswirkten.
5. Makroökonomische Faktoren:
Veränderungen in der weltweiten wirtschaftlichen Lage, wie Konjunkturzyklen, Inflation, Arbeitsmarktbedingungen und Rohstoffpreise, haben ebenfalls zu Auswirkungen auf die Finanzmärkte geführt. Wenn sich makroökonomische Indikatoren unerwartet entwickeln, können sie die Anlageentscheidungen beeinflussen und zu einer extremen Volatilität – wie im vergangen Monat Juli geschehen – führen.
Warum sind Drawdowns unvermeidbar und sogar unabdingbar für den Erfolg?
Risikomanagement ist im Handel eine grundlegende Voraussetzung und daher unabdingbar. Es ist das, „was im Spiel hält“ um es salopp auszudrücken. Bei der Entwicklung von Strategien, die über Algorithmen gesteuert werden, suchen diese nach einer Strategie, die einen Vorteil verschafft. Bei einer noch so ausgeklügelten Strategie mit einer Erfolgsquote von z.B. 80% bedeutet das allerdings nicht, dass 8 von 10 Trades profitabel sind. Es wird unweigerlich Perioden geben, in denen eine Negativserie entsteht. Unsere Historie weist solche im Abstand von mehreren Jahren immer wieder mal auf, siehe unsere Leistungsbilanz, die eine klare Aussage über solche Perioden wiedergibt.
Darauf begründet sich unsere Zuversicht, denn diese baut auf einem grundsoliden Fundament, dass wir vor mehr als einem Jahrzehnt errichtet haben. Selbst in den schlimmsten aller Krisenjahren (Griechenland brannte, massive Eurokrise, Banken kollabierten und vieles mehr was den Währungshandel stark belastete) sind unsere Kunden-Portfolio durch Drawdowns teils unter schweren Druck geraten, wurden jedoch niemals erschüttert. Es gab in den nunmehr 13,5 Jahren indem wir die Portfolios managen, nicht ein Jahr indem wir nicht performten. Unsere durchschnittliche Jahresperformance der letzten fünf Jahre: 7,45% netto per anno. Wir sind äußerst bestrebt und sind in der Lage, diesen Wert wieder zweistellig werden zu lassen.
Bei einer extremen Zuspitzung der Märkte – wie das gerade geschehen ist – ist die Umkehr zur Balance (so die Erfahrung) stets zu erwarten, wie das an unserer Leistungsbilanz seit dem Januar 2010, deutlich hervorgeht, siehe:
Weshalb: Ein wesentlicher Faktor der Verwerfungen wurden durch vage und unklare Signale der Notenbanken von Fed, EZB und BoJ verursacht, diese und das ist die gute Nachricht, liegen seit deren Sitzungen in der letzten Woche und den daraus folgenden Statements, hinter uns. Damit sind erhebliche Unsicherheitsfaktoren beseitigt. Es gab nun die erhofften Indikatoren einer möglichen Zinspause vonseiten der Fed und der EZB, was die Finanzmärkte stabilisieren wird.
Entspannt zu bleiben mag mitunter schwer erscheinen, ist aber das einzig richtige Verhalten. Das zeigt die Erfahrung. Der Impuls neigt in die andere Richtung und ist Ausdruck der tückischen Finanzpsychologie. Der Verstand sollte kontern, denn klar ist: mit einem langfristigen Fokus (3-5 Jahre) wie wir ihn verfolgen, entstehen am Kapitalmarkt attraktive und unausweichliche Performancechancen – wie wir dies seit Jahren nachweisen.