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01/06/2023

Marktkommentar Mai 2023

VERHALTENE ENTSPANNUNG BEI DEN INFLATIONSDATEN

Die deutsche Kerninflation hat nach unserer Einschätzung ihren Höhepunkt überschritten, obwohl nicht ausgeschlossen werden kann, ob dies tatsächlich eine ausgemachte Sache ist. Es besteht das Risiko, dass die Europäische Zentralbank (EZB) nicht nur bis Juli, sondern darüber hinaus an der Zinsschraube dreht und sich dabei auf den augenfälligen Inflationsrückgang im Mai berufen wird, der (laut Statistischem Bundesamt) voraussichtlich bei 6,1% liegt und damit gegenüber dem Vormonat um 1,2% zurückging.

Für Entspannung sorgten vor allem die sinkenden Energie- und Benzinpreise sowie die Einführung des 49-Euro-Tickets. In einigen Bereichen bleibt der Preisdruck allerdings weiterhin hoch. Es gibt daher noch keinen Anlass zur Entwarnung, doch darf dies gesamt als positives Zeichen gewertet werden.

DER MAI IM WÄHRUNGSMANAGEMENT

Wie der World Wealth Report aktuell berichtete, haben die Wohlhabenden dieser Welt in den letzten 15 Monaten hohe Verluste hinnehmen müssen. Die Zahl der Millionäre, aber auch deren Vermögen ist so stark geschrumpft – gesamt 3000 Milliarden Euro – wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Die Ursachen sind schnell auszumachen: es ist der Ukrainekrieg, die damit verbundene außergewöhnlich hohe Inflation, die Zinsdifferenzen, welche an den Währungen zerren und jüngst der US-Schuldenstreit und das Damoklesschwert einer sich anbahnenden Rezession oder gar Deflation – alles ist mittlerweile denkbar.

In dem besagten Strudel der Währungsmärkte mussten wir ebenso Verluste hinnehmen und schlossen diesen Monat im Querschnitt aller von uns verwalteten Konten, mit einem Minus von 4,63% ab. Das ist keine Kleinigkeit, denn gesamt müssen wir in diesem Jahr damit ein Minus von 9,74% im Querschnitt aller von uns zu verwaltenden Konten ausweisen. Nun fragen sich sicher einige unserer Anleger – hier insbesondere die neu hinzugekommenen der letzten ein bis zwei Jahre – wie die Kehrtwende erreicht werden soll.

Dazu muss man nur einen Blick in unsere Leistungsbilanz der letzten 13 Jahre werfen, die weitaus höhere Drawdowns generierte und wir letztendlich in all dieser Zeit nicht ein Jahr mit Verlusten ausweisen mussten. So begann das Jahr 2015 im Januar mit einem Minus von 18,20% (der Auslöser war die Aufhebung des Mindestkurses von 1,20 CHF/EUR durch die Schweizer Nationalbank (SNB), was ein Beben in den weltweiten Finanzmärkten auslöste), wir jedoch das Jahr 2015 dennoch mit einem Plus von 23% abschlossen. Oder das Jahr 2020, der Beginn der Pandemie im März: hier mussten wir ein Minus von 11,30% akzeptieren und schlossen das Jahr 2020 trotz alledem wiederum mit einem Gewinn von plus 11,80% ab. Ganz abgesehen von dem Jahr 2011 in der Eurokrise! Es gelang uns immer diese marktbedingten Einbrüche nicht nur zu egalisieren, sondern das jeweilige Jahr stets mit Gewinn abzuschließen.

Prinzipiell gilt im Währungsmanagement allgemein, ein Drawdown von 15-20% als vertretbar. Auch wenn wir diesen Wert als zu hoch ansehen – im Vergleich zum DAX, Dow Jones und anderen Indizes und selbst bei Bonds, sind diese Werte noch Moderat – kommen wir jedoch nicht umher, in machen Zeitfenstern (alle paar Jahre wie man unserer Leistungsbilanz entnehmen kann) Drawdowns wie aktuell, zu akzeptieren, sie gehören nun mal dazu und sind nicht zu umgehen.

Dass wir all unsere Fähigkeiten daran setzen wieder in die Gewinnzone zu kommen, beantwortet sich aufgrund unserer langjährigen Expertise von selbst.

Research- und Development Department
WINBRIDGE Asset Management GmbH