01/02/2024

Marktkommentar Januar 2024

Geopolitik – Krisenherde Weiterhin im Fokus

Zu Beginn des Jahres 2024 blieben geopolitische Spannungen ein prägendes Thema. Die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und in Gaza stehen dabei weiterhin im Mittelpunkt. Die Ukraine sieht sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, weitere finanzielle und militärische Unterstützung von internationalen Partnern zu sichern, nachdem jüngste Erfolge ausgeblieben sind. In Gaza verdichten sich die Anzeichen, dass die militärische Operation länger andauern könnte als ursprünglich angenommen, mit einem erhöhten Risiko einer Eskalation, die sich in einen Flächenbrand in der Region ausweiten könnte. Darüber hinaus führten Angriffe der durch den Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer zu erheblichen Störungen der Schifffahrtsrouten, was zu einem Anstieg der Frachtschiffraten führte und Befürchtungen vor erneuten Lieferengpässen und Inflationsdruck weckte. In den USA zeichnete sich in den Vorwahlen der Republikaner ein erneutes Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden ab, was eine Wiederholung der Wahlkonstellation von 2020 darstellt.

Wirtschaft – Robust in den USA, Schwächesymptome in der Eurozone

Trotz anhaltend hoher Zinsen zeigte sich der US-Arbeitsmarkt im Januar als besonders robust, was sich vor allem anhand der überdurchschnittlich hohen NFP-Zahlen zeigte. Dies deutet auf eine weiterhin starke US-Wirtschaft hin und reduziert den Druck auf die FED, die Zinsen bereits beim nächsten Meeting im März zu senken. Im Gegensatz dazu zeigte sich die Wirtschaft in der Eurozone weniger dynamisch, was sich in umfangreichen Protesten, insbesondere von Bauern in Deutschland und Frankreich, gegen die Politik der regierenden Parteien manifestierte. Zudem trübte sich durch den schwächelnden Immobiliensektor die wirtschaftliche Entwicklung in China ein, was zu einem Abverkauf chinesischer Aktien geführt hat.

Inflation und Zentralbankpolitik – Hoffnungen auf Zinssenkungen waren verfrüht

Die Inflationsraten in den USA und Europa sind signifikant gefallen, was Spielraum für potenzielle Zinssenkungen im Laufe des Jahres schafft. Der Rückgang ist vor allem auf niedrigere Energiepreise zurückzuführen, während höhere Lohnabschlüsse weiterhin preistreibend wirken. Die Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen, die Ende 2023 die Märkte belebten, haben sich im Januar nicht erfüllt. Die großen Zentralbanken signalisierten, dass sie auf dauerhafte Anzeichen einer sinkenden Inflation warten möchten, bevor sie die Zinsen anpassen, wodurch Zinssenkungen erst zur Mitte des Jahres realistischer erscheinen. Im Gegensatz dazu, hält Japan weiterhin an seiner ultra-lockeren Geldpolitik fest. Neben den geldpolitischen Entscheidungen machte im Januar vor allem die Entscheidung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) Schlagzeilen, die zum ersten Mal Bitcoin Exchange-Traded Products genehmigte, was unterstreicht, das Crypto-Währungen sich immer weiter als vollwertige Währungen etablieren.

Märkte – Performance trotz wachsender Sorgen gut

Nach der Rallye zum Jahresende 2023 kam es im Januar zu Gewinnmitnahmen und wachsenden Sorgen über eine mögliche Wirtschaftsabschwächung. Der US-Dollar gewann weiter an Wert, während der Schweizer Franken eine Verschnaufpause einlegte. Trotz der potenziellen Eskalation in Gaza stieg der Ölpreis nur leicht an, was hauptsächlich auf die gestiegene Fördermenge in den USA zurückzuführen ist. Gold blieb von den geopolitischen Turbulenzen weitgehend unbeeinflusst. 

Unser Ergebnis – „Novus Annus, Nova Fortuna“

Getreu dem Motto „Novus Annus, Nova Fortuna“ (Neues Jahr, neues Glück) blicken wir optimistisch auf das Jahr 2024. Zwar steht für Januar noch ein marginales Minus von 0,34% zu Buche. Es lässt sich jedoch eine positive Dynamik feststellen, die uns in unserer Überzeugung bestärkt, dass wir auf einem guten Weg sind, zeitnah wieder auf unseren gewinnträchtigen Pfad der Vergangenheit zurückzukehren.

DR. MAGNUS STROBEL
HEAD OF PORTFOLIOMANAGEMENT
WINBRIDGE ASSET MANAGEMENT GMBH